C/O Berlin Talents 2012

Talents 26-29

Talents 26

Peikwen Cheng / Eileen Seifert

"Die Welt in dieser ausgeformten Gestalt ist nicht die einzige aller Welten." Paul Klee

Altertümliche Droschken und aufgemotzte Straßenkreuzer. Riesige Buchstaben und Schaukelpferde. Flirrende Mobilées und zerschlissene Sofas. Silhouetten von Menschen irren durch Wind und Staub. Alles verliert an Bodenhaftung und schwebt in bodenlosem Weiß – Zeit, Raum und Identität atomisieren sich vollständig. Sind diese bizarren Motive und Szenerien real? Oder sind es Sinnestäuschungen und paradoxe Luftspiegelungen? Der chinesische Fotograf Peikwen Cheng lässt ...

Talents 27

Florian van Roekel / Nisaar Ulama

Alltag im Büro. Schreibtische, Regale, Maschinen, Aktenordner, Container und Waren. Ein Rücken, der hinter einem Vorhang aus Bürostuhl und Sakko hervorlugt, ein Beinpaar, das durchs Bild huscht. Ein Mann im Anzug nimmt eine kontemplative Wartehaltung ein. Jemand kratzt sich am Kopf und blickt auf sein Mobiltelefon. Meetings, Telefonate, Konzentration und Abwesenheit. Florian van Roekels Sujet ist die allgegenwärtige Arbeitswelt. Er zeigt menschliche Körper, Blicke und Gesten, die sich aus der Spannung zwischen sozialem und funktionalem Raum ergeben ...

Talents 28

Daniel Seiffert / Agneta Jilek

"Was ist die Großstadt gegen die Freunde, bei Finsterwalde leben noch drei. Halten sich wacker auf dem Parkplatz und sehen den Autos Richtung Süden nach. Hinter dem Feld nach dem Spiel gehört der Abend den Gardinen. Und der Wald schweigt sich aus und dann ist irgendwann Ruhe."
Aus dem Song "Finsterwalde" von Jacques Palminger & Erobique

Der Südosten Brandenburgs. Einst eine bedeutende Industrieregion der DDR. Heute geprägt von wirtschaftlicher Rezession, Arbeitslosigkeit und Bevölkerungsrückgang ...

Talents 29

Willem Popelier / Katja Müller-Helle

Kurz nach der Tötung Osama bin Ladens im Mai 2011 berichten weltweit unterschiedliche Fernsehsender in ihren Nachrichten nicht vom Tod Osamas, sondern vom Tod Obamas. Im Wortdreher wird der Friedensnobelpreisträger und amerikanische Präsident für tot erklärt. Ein einziger Buchstabe genügt, um die Identitäten einfach in ihr Gegenteil zu verkehren – und dies in genau jenem Medium, welches für viele Menschen nach wie vor vielleicht am meisten für Authentizität und Wahrheit steht. Eigenartigerweise scheinen vor allem Katastrophen und traumatische Ereignisse dazu prädestiniert, die Mechanismen medialer Berichterstattung offenzulegen, und die Funktionsweisen und Strukturen des medialen Einsatzes von Fotografie zu untersuchen ...

Jury

Anfang 2012 haben Anne-Marie Beckmann, Deutsche Börse Group, Dr. Leonhard Emmerling, Goethe-Institut, Marcel Feil, FOAM, Sven Johne, Künstler, sowie Felix Hoffmann und Ann-Christin Bertrand, C/O Berlin, aus 300 Bewerbungen die stärksten Arbeiten ausgewählt: Willem Popelier, Luise Schröder, Daniel Seiffert und Florian van Roekel.