Perspectives

KHALAT - Wir im Spiegel der Collage

mit Teilnehmerinnen aus der Gemeinschaftsunterkunft Straßburger Straße, Prenzlauer Berg

Die Khalat-Workshop-Reihe im Rahmen von C/O Berlin Perspectives bietet in regelmäßigen Abständen eine kontinuierliche Begegnung und Weiterentwicklung für Mädchen aus der Gemeinschaftsunterkunft Straßburger Straße. Künstlerische Prozesse dienen als Sprechanlass und somit zählt nicht immer zuerst das kreative Resultat, sondern die individuelle Entwicklung und Reflektion, die in den wiederholten Begegnungen stark berühren. Durch die Workshopserie entsteht ein sicherer Raum außerhalb der Unterkunft, an dem eine Anteilnahme an den Gesprächsthemen und Wünschen der Teilnehmerinnen möglich ist. KHALAT - Wir im Spiegel der Collage, ein Thema, das sich über mehrere Termine erstrecken wird, geht nach der Workshopreihe Masquerade weiter der Frage von Eigen- und Fremdbildern nach. Wie konstruieren wir unsere Selbstbilder und können diese aber auch in unsere unterschiedlichen Rollen zerlegen? Braucht es Überwindung, das eigene Abbild auseinander zu nehmen und neu für die Collage zusammenzufügen?

Wer sind Vorbilder - und welche Rolle nehmen wir vor der Kamera ein? Kann eine Pose stärken? Was möchten wir aussenden?

Durch die Freude und das Spiel der Teilnehmerinnen mit und vor der Kamera gab es neben einer Einführung in die Collagen von Hannah Höch und zeitgenössischen Beispielen auch die Auseinandersetzung mit Bildern und Darstellungen von Influencerinnen auf Instagram. So gelang ein Brückenschlag von der politischen Dimension von Dada am Beispiel einer weiblichen Künstlerin bis hin zu dem alltäglichen Umgang mit Selfies und Selbstdarstellungen. In der weiteren Auseinandersetzung ging es um eigene Aussagen und Darstellungsformen sowie die Frage nach der Repräsentation von Frauenbildern am Beispiel des Modefotografen Peter Lindbergh.

Constanze Flamme
studierte Visuelle Kommunikation an der FH Potsdam und Fotografie an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam. Vor dem Hintergrund eines ethnologischen Interesses führt sie ihre Arbeit zu einer essayistischen Annäherung an sozial-ökonomische Themen. Sie erhielt Stipendien der Akademie der Künste, Berlin, und die VG Bildkunst Projektförderung für ihre Arbeit zu den Folgen der Ölkatastrophe am Golf von Mexiko.

Katja Schütt
studierte Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar, Experimentelle Fotografie an der Kunsthochschule Kassel sowie Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Seit 1999 lebt sie als freischaffende Künstlerin in Berlin. Ihre Arbeiten befinden sich im Schwebezustand zwischen figürlich und abstrakt und wurden in zahlreichen Ausstellungen präsentiert.