Christer Strömholm

Retrospektive
19. Jan 2013 – 8. Mär 2013
© David von Becker
© David von Becker
© David von Becker
© David von Becker

Spielende Kinder, innige Liebespaare, prominente Künstler, stolze Transsexuelle, entstellte Kriegsopfer – im Porträt des Anderen sieht man immer sich selbst. Seine eigene Schwäche, Fragilität und Verwundbarkeit. Das Unvertraute irritiert und zieht gleichzeitig unaussprechlich an. Christer Strömholm wendet sich in seinem vielfältigen Œuvre radikal der Welt zu und konfrontiert sich mit dieser oft rauen Realität tagtäglich. Stets geduldig und präzise beobachtend. Er belauert seine Mitmenschen nicht heimlich-voyeuristisch, sondern gibt sich seinem Gegenüber klar zu erkennen. Die unmittelbare Nähe zum Porträtierten ist Grundprinzip seiner Fotografie. So geht es ihm nicht um den entscheidenden Augenblick, sondern eine offene Haltung seinen fotografischen Objekten gegenüber. Seine subjektive Fotografie ist geprägt von großem Respekt, Nähe und gewachsener Vertrautheit.

 

Die Schwarz-Weiß-Bilder von Christer Strömholm sind in ihrem Stil nicht eindeutig zuzuordnen – oft grobkörnig, rau und dunkel. Sein Werk ist Existenzialismus mit fotografischen Mitteln: analytisch und melancholisch und dabei aber immer einfühlsam und stets empathisch. Als erklärter Vertreter des „available light“ arbeitete er ausschließlich mit vorhandenem Licht, Die Umgebung ist zwar wichtiger Bestandteil seiner Bilder ist, Details verschwinden jedoch zumeist im Dunkel. Ein Stil, der im Fremden das Eigene suchte.

C/O Berlin präsentiert erstmals eine Retrospektive von Christer Strömholm in Deutschland, die ca. 150 Fotografien, Kontaktbögen, Arbeitsmaterialien und Schriftstücke umfasst, worin alle wichtigen Serien enthalten sind. Die Ausstellung wurde vom Fotografiska/ Stockholm in Zusammenarbeit mit Joakim und Jakob Strömholm zusammengestellt. Zur Ausstellung ist das Buch „Post Sciptum“ bei Max Ström erschienen.

Partner Fotografiska . Christer Strömholm Estate
Unterstützer Embassy of Sweden . avAUSSENWERBUNG . Dinamix
Medienpartner die tageszeitung . der Freitag