Deutsche Börse Photography Prize 2006
Pures Leben, authentisch, ungeschminkt, hart – Robert Adams, Yto Barrada, Phil Collins und Alec Soth sind alle einzigartige Dokumentare moderner Realität mit unterschiedlichen Themenkomplexen. Während Adams seit mehr als 40 Jahren die Folgen der Industrialisierung für die Landschaften des amerikanischen Westens mit einem schonungslosen Blick erfasst, wendet sich Soth in seinen Fotografien Land und Leuten vom Mississippi zu. Seine Begegungen fasste er in einem poetisch-fotografischen Reisebericht zusammen. Liebe und Tod, Krieg und Verlust – Collins thematisiert extreme Lebenslagen und Erfahrungen, dennoch sind seine spielerischen Szenarien voller Humor und Energie. Bildmächtig zeigt Barrada Flüchtlinge aus Afrika, ihre Versuche, das Land zu verlassen, und die unerfüllten Hoffnungen an der Meerenge von Gibraltar, einer Hauptroute illegaler Einwanderung nach Europa. Jährlich zeichnet die Photographers’ Gallery, London, mit dem Deutsche Börse Photography Prize einen internationalen, zeitgenössischen Fotografen aus, der in den vorausgegangenen zwölf Monaten einen bedeutenden Beitrag im Bereich der Fotografie geleistet hat – durch eine Ausstellung oder Publikation. Fotografieexperten aus ganz Europa nominieren Fotografen für den Preis, von denen vier in die Endauswahl gelangen. Der Preis, der alljährlich einen Einblick in die aktuellen Strömungen der internationalen Fotografie gibt, wird seit 1996 von The Photographers’ Gallery vergeben. Seit 2005 ist die Gruppe Deutsche Börse Titelsponsor dieser Auszeichnung.
Am 22. März 2006 wurde in London der Deutsche Börse Photography Prize 2006 vergeben. Robert Adams ist der Gewinner dieses bedeutenden Preises für zeitgenössische Fotografie. Der 70-jährige Fotograf spendete das Preisgeld von 30.000 £ der Organisation Human Rights Watch. Die anderen Fotografen auf der Shortlist erhielten jeweils 3.000 £.