Deutsche Börse Photography Prize 2012
Apokalyptische Szenarien, scheinbar Unbedeutendes im Alltäglichen, neue Bildsprachen und Aussagen durch geschickte Collagen sowie perfekte Inszenierung der Ware Bild und deren subtile Durchbrechung – die vier Finalisten des diesjährigen Deutsche Börse Photography Prize loten sowohl inhaltlich, als auch formal die Grenzen des Mediums Fotografie kreativ und vielseitig aus. Pieter Hugo zeigt in ästhetisch-verstörenden Bildern eine Müllhalde voller Elektroschrott in Ghana als lebendige Endzeitvision in Asche und Giftwolken. In ihrem fotografischen Tagebuch aus fünfzehn Jahren erforscht Rinko Kawauchi zart und irritierend die kleinen Gesten, zufälligen Details und fraktalen Strukturen des tagtäglichen Lebens. John Stezaker bedient sich surrealistischer Techniken und gestaltet aus gefundenem Bildmaterial Collagen, die gelernte Sehgewohnheiten irritieren und hinterfragen. Christopher Williams untersucht in seinen Werken die Bedeutung des Bildes und die ästhetischen Konventionen der Bildrezeption in einer von Medien geprägten Gesellschaft.
Der Deutsche Börse Photography Prize zeichnet jährlich einen zeitgenössischen Fotokünstler beliebiger Nationalität aus, der im Vorjahr einen bedeutenden Beitrag zur Fotografie in Europa geleistet hat – durch eine Ausstellung oder Publikation. Internationale Fotografieexperten nominieren Fotografen für den Preis, von denen vier in die Endauswahl gelangen. Die Auszeichnung, die alljährlich einen umfassenden Einblick in die aktuellen Strömungen der internationalen Fotografie gibt, wird seit 1996 von The Photographers’ Gallery, London, vergeben. Seit 2005 ist die Gruppe Deutsche Börse Titelsponsor.