Fritz Eschen . Berlin unterm Notdach
Kapitulation, Stunde Null, Berlin in Trümmern. Der Tiergarten abgeholzt, die Gedächtniskirche zerbombt, das Nicolai-Viertel eine Ruinenlandschaft, der Lehrter Bahnhof voller Flüchtlinge – und langsam hält der Alltag Einzug in das Leben der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Neuanfang ist geprägt von Arbeitslosigkeit und sozialem Elend, Handel und Schwarzmarkt, Besatzern und Besiegten. Fritz Eschen erkundet das Leben und Überleben im zerstörten Berlin seit 1945 und lässt keinen Bereich des öffentlichen Lebens aus. Er dokumentiert Enttrümmerung und Wiederaufbau, Kriegsversehrte und Arbeitende, jedoch auch das aufblühende Kulturleben, Künstler, Flaneure, Liebende und immer wieder spielende Kinder als die eigentlichen Herren der Stadt. Seine Fotografien sind wichtige zeithistorische Dokumente frei von jeglichem Pathos und Dogmatismus und eben aufgrund ihrer unspektakulären Motive einzigartig.