Jonas Bendiksen . The Places We Live
Die Bevölkerung der Erde wächst explosionsartig, die Urbanisierung vollzieht sich heute im Zeitraffer. Seit 2008 gibt es erstmals mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Ein Drittel der urbanen Bewohner, also mehr als eine Milliarde, lebt auf engstem Raum in den Armutsviertel am Rande der Megacities. Die Slums, Shantytowns und Favelas in Asien, Afrika und Lateinamerika sind die am schnellsten wachsenden Wohnquartiere – einfache Behausungen aus Wellblech, Kartons und Bretterverschlägen, ein wild wuchernder Mikrokosmos. Was bedeutet es konkret, in diesen Enklaven der Armut zu wohnen? Wie richten die Bewohner sich im Notstand ein? Wie ist deren Alltag?
Jonas Bendiksen hat zwischen 2005 und 2007 die Menschen in den Slums von Nairobi, Jakarta, Caracas und Mumbai in ihren winzigen Privatsphären fotografiert und ihre Lebensgeschichten aufgezeichnet. Mit seinen einzigartigen Nahaufnahmen bricht der norwegische MAGNUM-Fotograf mit den stereotypen Bildern von Slums und deren Bewohnern. Denn er zeigt nicht nur Armut, Müll, Hunger, Krankheit und Gewalt, sondern auch Zeichen der Hoffnung – liebevoll dekorierte Hütten, gastfreundliche Menschen, Nachbarschaftshilfe und Zusammenhalt.