Karl Lagerfeld
Karl Lagerfeld betrachtet eine einzelne Person, einen jungen Mann – Brad Kroenig. Allein, aber nicht einsam. Vor der Kamera hat dieser kein Geheimnis. Er besitzt eine ungewöhnliche Freiheit im Umgang mit ihr. Fotografiert zu werden ist seine Berufung, seine Begabung. Hier ist er mit einer sehr persönlichen, wechselhaften, männlichen Anmut vollkommen gegenwärtig. Innerlich jedoch abwesend, voll unbekannter Ahnungen. Es ist eine distanzierte Haltung der Unnahbarkeit, die nur schönen Menschen erlaubt wird. Von der Mythologie zur Modernität ist es für Brad Kroenig nur ein Schritt. Er ahnt mehr als er weiß und benötigt keine Worte, um all das perfekt darzustellen. Sein Gesicht, sein Körper erlauben ihm alle Wechsel. Es sind die Wurzeln des Unbewussten, die bei ihm der Form den richtigen Ausdruck geben. Er „stirbt“, sobald der Scheinwerfer erlischt. Was bleibt, ist der normalste „All American boy“, von dem man all diese Transformationen nie erwarten würde.
Karl Lagerfeld und Gerhard Steidl konzipieren die Ausstellung „One Man Shown“ mit Fotografien und Multimedia-Installationen weltweit exklusiv für C/O Berlin. Im Steidl-Verlag erscheint zur Ausstellung ein Katalog.