Roger Melis . Chronist und Flaneur

Retrospektive
6. Mär 2010 – 2. Mai 2010
Foto: Ulrike Lachmann
Foto: Ulrike Lachmann
Foto: Ulrike Lachmann
Foto: Ulrike Lachmann
Foto: Ulrike Lachmann
Foto: Ulrike Lachmann

„Roger Melis verstand zu warten, bis der Blick ins Offene ging, der Mensch sichtbar wurde, er bei sich war und sich zeigte.“ Christoph Hein

Bröckelnde Fassaden und regennasse Pflasterstraßen, selbstbewusste Arbeiter, stille, misstrauische Bauern, Halbstarke auf dem Rummel und Kohlenträger in der Rauchpause, Ehrenwache haltende Tauben, verträumte Kinder, melancholische Dichter und provokante Künstler – Roger Melis ist ein Chronist und genauer Beobachter der ostdeutschen Lebenswelt, der seine Umgebung jenseits von Propaganda und staatlich gelenktem Fotojournalismus en détail zu lesen vermag.

 

Als aufmerksamer Flaneur ist er auf den Straßen von London und Paris unterwegs, lässt sich durch Moskau, Warschau und Krakau treiben. Seine narrativen Fotografien ergeben sich hier oft beiläufig, fernab von gezieltem Suchen. Sein Gesamtwerk aus vier Jahrzehnten besteht aus bestechenden Milieustudien, eindrucksvollen Porträts und fotografischen Reiseimpressionen. Nichts Spektakuläres ist in seinen oft melancholischen Bildern, vielmehr wird das spezifische Wesen der Metropolen, Landschaften und Menschen spürbar.