Happily Ever After?

Romantische Ideale, althergebrachte Traditionen und das Glücksversprechen der Ehe prägen noch immer unser gesellschaftliches Bild von Liebe und Beziehung. Sie begünstigen jedoch auch, dass tradierte Geschlechterrollen gefestigt und strukturelle Ungleichheiten aufrechterhalten werden. Gerade in Fällen von Partnerschaftsgewalt erschweren Rechtsprechung, ökonomische Abhängigkeit und gesellschaftliche Erwartungshaltungen den Ausbruch aus einer Beziehung – insbesondere für Frauen. Welche Möglichkeiten haben Betroffene, wenn sich patriarchale Strukturen in der Ehe ihren Weg bahnen? Wo liegt das institutionelle Versagen im Umgang mit häuslicher Gewalt? Wie können konservative Vorstellungen von Partnerschaft aufgebrochen und neu gedacht werden?

Im Rahmen der Ausstellung Laia Abril . On Rape – And Institutional Failure veranstaltet C/O Berlin eine Lesung mit den Autorinnen Asha Hedayati, Jacinta Nandi und Emilia Roig. Ausgehend von ihren Büchern sprechen die drei Expertinnen nicht nur über die komplizierte Gemengelage zwischen Recht und Normen, sondern zeigen auch Perspektiven für eine gewaltfreie und gleichberechtigte Zukunft auf.

Asha Hedayati ist Anwältin und Gastdozentin für Familienrecht und Kinder- und Jugendhilferecht an der Alice-Salomon-Hochschule und der Paritätischen Akademie in Berlin. Ziel ihrer Arbeit ist das Sichtbarmachen von Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen marginalisierter Gruppen sowie der strukturellen Problematik beim Thema häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen. Ihr Buch Die Stille Gewalt ist 2023 im Rowohlt Verlag erschienen.  

Jacinta Nandi ist in Ostlondon geboren, wohnt in Berlin, ist Mutter zwei Kinder und schreibt zu Themen wie Rassismus, Feminismus und Alleinerziehendes Leben (aka single mom life). Ihr letztes Buch, 50 WAYS TO LEAVE YOUR EHEMANN wurde 2022 von Nautilus veröffentlicht und ist jetzt als Theaterstück im Theater Paderborn zu sehen. Sie gibt Rat für Familienleben bei der Süddeutschen Zeitung als Teil des Familientrios.

Dr. Emilia Roig ist eine renommierte Expertin für Intersektionalität, Vielfalt, Gleichberechtigung, Inklusion und Antidiskriminierung, die sich Europaweit für soziale Gerechtigkeit einsetzt. Sie verändert den Diskurs über systemische Ungleichheiten und Diskriminierung, unter anderem durch Bücher wie WHY WE MATTER (2021) und Das Ende der Ehe (2023), sowie zahlreiche Vorträge und Beratungsleistungen.

Sonja Eismann ist Mitgründerin und -herausgeberin der feministischen Zeitschrift Missy Magazine. Neben ihrer redaktionellen Tätigkeit für Missy arbeitet sie als freie Autorin u.a. für Deutschlandfunk Kultur, Der Freitag, goethe.de und Pop-Zeitschrift und veröffentlicht Bücher. Ihre Schwerpunkte sind u.a. (Pop-)Kultur und Modetheorie. Zu diesen und anderen feministischen Themen lehrt sie an Universitäten oder in Workshops.