Ken Schles

The Geometry of Innocence
2. Sep 2002 – 10. Nov 2002
© Jirka Jansch
© Jirka Jansch
© Jirka Jansch
© Jirka Jansch
© Jirka Jansch

Mit der ersten deutschen Einzelausstellung von Ken Schles zeigt C/O Berlin Motive, aufgenommen in verschiedenen Städten und Orten Nordamerikas und Europas, die die subtil beiläufigen und dennoch aussagekräftigen Momente des Alltags festhalten. Selten hinterfragt, sind Bilder ein „bevorzugtes Instrument der Alltagspropaganda“. Dieser Funktionalisierung von Bildern setzt Schles die enigmatische Bildsprache seiner „street photography“ entgegen. Erst auf den zweiten Blick entdeckt man auf den Fotos Momente von Machtspiel, Brutalität und Druck, die das gesellschaftliche Mit- bzw. Gegeneinander besonders in Großstädten prägen. Rund zehn Jahre ließ sich Ken Schles Zeit, mit „The Geometry of Innocence“ einen weiteren Fotografie-Band zu veröffentlichen. Die Thematik New York erweiterte er mit Aufnahmen, die teilweise im Auftrag von Magazinen in Los Angeles, Las Vegas, New Mexico, London und anderen Städten entstanden. Von der Strasse führte es ihn auf einen Flugzeugträger, in Todeszellen, auf Intensivstationen, in Diskotheken. So erweiterte sich seine „Street-Photography“ zu einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit Orten, an denen das Zusammenspiel von gesellschaftlichem Druck und individuellem Geltungsanspruch offen zutage tritt. Die im Titel des Bandes suggerierte Unschuld wurde von Bob Dylans Tombstone Blues entlehnt. Mit dem Einfangen der scheinbar nichtigen Auseinandersetzungen des täglichen Lebens deckt Ken Schles die Ignoranz und Gewalt auf, deren oft unbeabsichtigte Nachwirkungen den gesellschaftlichen Alltag prägen.